Aus der Fraktion: Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe 6. Mai 20245. November 2024 Sprechende, Moderatorin und Veranstalter Am vergangenen Samstag hatte die GRÜNE Kreistagsfraktion zu dem so wichtigen Thema Pflegeeingeladen. Die Dramatik der Situation schien zeitweilig mit den Händen greifbar.Etwa als die Überforderung von pflegenden Angehörigen beschrieben wird, die plötzlich zwischenKrankenhaus, Pflegedienst, Sanitätshäusern, Hausarzt, Apotheken, Pflegekassen, Krankenkassen undweiteren Leistungserbringern jonglieren und dabei doch nur eines wollen: Für ihrenpflegebedürftigen Menschen da sein und für diesen die besten Bedingungen erreichen.Oder wenn Ulrike Arentz, Leitung Ambulante Pflegeeinrichtungen beim Diakonischen Werkbeschreibt, dass es den Pflegekräften ein Herzensanliegen ist, pflegebedürftige Menschen nicht nurmit dem Notwendigsten, sondern sie auch emotional und psychosozial zu betreuen. Zugleich aberder Tagesplan dies nicht erlaubt, weil schon der nächste pflegebedürftige Mensch auf sie wartet.„Der Dokumentationsaufwand für die Pflegekräfte ist enorm und die Abrechnung mit den Kassenviel zu umständlich. Wir brauchen hier Entlastung“, so Arentz. Dies bestätigt Jan Hindrichs,Geschäftsführer der stationären Altenpflege bei der Caritas Herten, undstellt dazu fest, dass die tatsächlichen Kosten für die Pflege im Wohnheim nicht gedeckt sind.In der leidenschaftlich geführten Diskussion über die aktuelle Situation in der (Alten-)Pflege und dieMöglichkeiten, diese zu verbessern, sind sich alle einig: Wir müssen das Thema stärker in die Mitteder Gesellschaft rücken. Vieles wurde schon getan, so sind bspw. Ausbildungs- undEinstiegsgehälter für Pflegekräfte gestiegen, das sog. Duale Studium wurde eingeführt undPflegekammern eingerichtet.Zugleich macht die Grafik es augenfällig: In den kommenden Jahrzehnten werden deutlich mehrMenschen Pflege benötigen und zugleich weniger junge Menschen da sein, um diese zu leisten. „Wir müssen mehr Menschen für soziale Berufe begeistern und hierbei vor allem auch jungeMenschen überzeugen“, stellt Patrick Hundt, Fachbereichsleiter Soziales beim Kreis Recklinghausen,fest.Jule Wenzel, Mitglied des Landtages NRW von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, kennt die Probleme imBereich Pflege. „Wir setzen uns täglich für die Verbesserung ein. Unter anderem kämpfen wir GRÜNEauf Bundesebene derzeit für die Einführung einer Pflegezeit, analog der Elternzeit.“